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Bericht aus Tel Aviv kritisiert Asylverfahren in Israel
heißt ein Bericht der Hotline for Migrant Workers aus Tel Aviv. Der Bericht untersucht Funktionsweise und Probleme des Asylsystems in Israel während der zweieinhalb Jahre, in dem es in der Kompetenz des Staates Israel liegt. Bis 2008 hatte Israel das Statusfeststellungsverfahren für Flüchtlinge an UNHCR delegiert. Die Hotline for Migrant Workers sieht beunruhigende Missstände und kritisiert, die Prozeduren seien nicht mit den rechtlichen Standards, die von der Flüchtlingskonvention gefordert würden, in Übereinstimmung zu bringen. Vorgeworfen werden der zuständigen Behörde unfaire, erniedrigende und bedrohende Behandlung während Asylanhörungen, selektive und unprofessionelle Recherche hinsichtlich der Situation in den Herkunftsländern und Rechtsbruch in Bezug auf das Recht der Antragsteller auf eine individuelle Behandlung ihrer vorgebrachten Fluchtgründe. Die ausführlich belegte mangelhafte Qualität des Asylverfahrens ist ein besonderes Problem vor dem Hintergrund, dass Israel in den vergangenen Jahren zunehmend Zielstaat von Schutzsuchenden zum Beispiel aus ostafrikanischen Staaten geworden ist und unter anderem der Bau eines riesigen Haftzentrums geplant wird.