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Abschiebungen im Jahr 2014
In Beantwortung einer Kleinen Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke hat die Bundesregierung am 16. Februar 2015 Zahlen zu Abschiebungen, Zurückweisungen und Zurückschiebungen für das Jahr 2014 vorgelegt (BT-Drucksache 18/4025). Einige Fakten in Kürze:
- Nach Jahren des Rückgangs ist die Zahl der Abschiebungen nunmehr zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Höher war die Zahl der Abschiebungen zuletzt im Jahr 2006.
- Knapp 50 Prozent der Abschiebungen gingen in EU- und Schengen-Staaten, sind also Resultat des Dublin-Systems.
- Unter den Hauptzielstaaten von Abschiebungen auf dem Luftweg finden sich neben den Balkanstaaten Serbien, Mazedonien, Bosnien, die als sichere Herkunftsländer eingestuft wurden, sowie Kosovo und Albanien nur EU-Staaten auf den ersten 10 Plätzen. Die Ausnahme: Die Türkei auf Platz 8.
- Haupt-Dublin-Staat, in den zurücküberstellt wird, ist Polen (betroffen vor allem Asylsuchende aus der Russischen Föderation), dahinter Belgien und Italien.
- Hauptbetroffene von Dublin-Überstellungen sind mit weitem Abstand Staatsangehörige der Russischen Föderation (1.435). Kosovo, Somalia und Afghanistan folgen dahinter mit relativ niedrigen dreistelligen Zahlen.
- In 21.764 Fällen reisten abgelehnte Asylbewerber aus, darunter mehr als 13.000 Staatsangehörige von Balkanstaaten, was etwa 61 Prozent aller freiwilligen Ausreisen und Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber entspricht.